Atmung und Prāṇāyāma im Yoga: Die Grundlage einer Praxis

Yoga ist eine Praxis, die sich vor tausenden von Jahren im Gebiet Indiens entwickelt hat und sich in seitdem auf der ganzen Welt verbreitet hat. 

Yoga ist ganzheitlich und es wirkt aus sich heraus in der Vielfalt, in der es ursprünglich überliefert worden ist.

Die im Westen so bekannten Āsanas, die Körperhaltungen, sind nur ein kleiner Bereich der Übungspraktiken aus denen Yoga besteht. Je nach Tradition gehören Āsanas, Prāṇāyāma (Atemübungen – wörtlich „Atemkontrolle“), Meditation, ethische Prinzipien und vieles mehr zu dem, was als „Yoga“ bezeichnet wird.

 

Bedeutung von Atmung und Prāṇāyāma

In diesem Beitrag werden wir uns mit der Bedeutung von Atmung und Prāṇāyāma im Yoga befassen und wie sie sowohl das körperliche als auch das geistige Wohlbefinden verbessern können.

Die Atmung ist für eine regelmäßige Yogapraxis wichtig, da sie eine Brücke zwischen Körper und Geist darstellt. Die Art und Weise, wie wir atmen, kann unseren körperlichen, emotionalen und mentalen Zustand beeinflussen. Im Yoga ist bewusstes Atmen eine Möglichkeit, um die Energie des Körpers zu regulieren und den Geist zu beruhigen.

Wenn der Atem ruhiger wird, so wird auch der Geist entspannter. 

Analogie: Die Gedanken und der Ventilator 🙂

Wir können uns dies mit einer Analogie verdeutlichen: 

Der Geist, die Gedanken, sind die meiste Zeit so aktiv wie ein Decken-Ventilator, der in voller Geschwindigkeit läuft. Die Decke symbolisiert unser wahres Selbst, unsere Seele. 

Und wir stehen unten am Boden und gucken hoch, können die Decke (=Seelenselbst) aber nicht klar erkennen, weil der Ventilator (=die Gedanken) so schnell läuft. 

Wenn wir es also schaffen würden, den Ventilator zu verlangsamen, dann könnten wir besser die Decke erkennen und wenn der Ventilator ganz aufhört zu laufen, dann könnten wir auch unsere Hand hindurchstrecken und die Decke berühren.

Wie schaffen wir es, den Ventilator ruhiger oder gar nicht mehr laufen zu lassen? 

Wir verbinden uns mit unserer Atmung, Meditieren oder wenden andere Konzentrationstechniken an. Mit der Zeit lernen wir so, unsere Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. 

 

Gesunde Alltags-Atmung

Prāṇāyāma-Techniken unterscheiden sich teilweise deutlich von einer gesunden Alltagsatmung. 

Eine gesunde Alltagsatmung sollte ausschließlich über die Nase erfolgen, auch beim Sport und beim Schlafen. Hilfreich ist vor allem nachts ein Mund-Tape, mit dem man sich den Mund zukleben kann um Schnarchen bzw. Mundatmung zu verhindern. 

Der gesunde Atemrhythmus sind 5-8 Atemzüge pro Minute und ist ein leichter, sanfter Atem in die unteren Rippenbereiche und den oberen Bauchraum. Der Atem darf sanft schwingen und Zwerchfell und Beckenboden schwingen in diesem Atem mit. 

Vereinfacht gesagt: Bei der Einamtung senken sich das Zwerchfell und der Beckenboden leicht, bei der Ausatmung heben sich Zwerchfell und Beckenboden wieder. 

Daher ist es unglaublich wichtig, den Bauch und Rumpf im Alltag locker und entspannt zu lassen (und nicht allzuoft die engen Jeans zu tragen 😄)

 

Prāṇāyāma

Prāṇāyāma-Techniken hingegen haben das Ziel, den Atem  zu beeinflussen und zu lenken um einen bestimmten Effekt zu erzeugen. Je nachdem, welches Prāṇāyāma man anwendet, kann man wacher und energetisiert werden oder ruhig und entspannt. 

Prāṇāyāma sollte auf leeren Magen geübt werden und ist in den meisten Fällen auch keine Anleitung für eine Alltagsatmung, das sollte klar unterschieden werden. 

Außerdem ist es dringend empfehlenswert, dass Prāṇāyāma nur unter Anleitung eines qualifizierten Lehrers oder einer Lehrerin erlernt wird. Wenn ich mir in einer Körperübung (Āsana) einen Muskel zerre, ist dies zwar ärgerlich, aber es ist eine Verletzung, die den äußeren Körper betrifft.

Jedoch bei Atem-Übungen beeinflussen wir direkt unser Nerven- und Energiesystem, wo eine „Zerrung“ nicht nur einen Muskel betrifft, sondern direkte Auswirkungen auf unseren inneren Zustand hat. So hat mir einmal eine Schülerin erzählt, dass sie direkt zu Beginn ihrer Yogapraxis (in einer anderen Yogaschule) intensive Prāṇāyāma-Übungen praktiziert hat und daraufhin einen Monat lang kaum noch schlafen konnte. 

Ich will hier keine Angst verbreiten, jedoch darauf hinweisen, dass diese Techniken mit Respekt und Geduld angewendet werden sollten 😊

 

Bekannte Prāṇāyāma-Übungen

Einige der häufigsten Prāṇāyāma-Techniken im Yoga sind:

Ujjāyī-Atem: Dies ist auch als „siegreicher Atem“ bekannt und ist eine sanfte, gleichmäßige Atemtechnik, die hilft, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.

Nāḍi Śodhana: Diese Technik, die auch als „Wechselatmung“ bekannt ist, wird verwendet, um die Energie im Körper auszugleichen und den Geist zu beruhigen.

Kapālabhāti: Dies ist eine schnelle, kraftvolle Atemtechnik, die den Körper reinigen und die Lungenkapazität verbessern soll.

Bhrāmarī: Dies ist eine summende Atmung, die verwendet wird, um den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend sind Atmung und Prāṇāyāma integrale Bestandteile einer Yoga-Praxis.

Indem du bewusstes Atmen und Prāṇāyāma-Techniken in deine Yoga-Routine integrierst, kannst du dich besser fühlen, mit Stress besser umgehen und deine Meditation tiefer werden lassen.

Denke daran, dass der Atem ein mächtiges Werkzeug für die Transformation ist und ich kann dir ans Herz legen, Prāṇāyāma regelmäßig in deine Yogapraxis zu integrieren. 

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Ich bin der Meinung, dass Yoga und Meditation mitten ins Leben gehört und nicht daneben.

Wir brauchen keine einsame Höhle in den Bergen, um zur Erleuchtung zu gelangen – es reicht eine regelmäßige Yogapraxis und zumindest Stress und Rückenschmerzen können vorgebeugt werden!

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